Nicht-medikamentöse Therapien – Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie – sind von großer Bedeutung in der Therapie des Morbus Parkinson, so werden z.B. durch Physiotherapie die gleichen Hirnregionen aktiviert wie durch dopaminerge Medikation. Aber ist jede Art der Physiotherapie gleichwertig? Was würde passieren, wenn man nicht nur allgemein „Physiotherapie“ oder „Ergotherapie“ verordnet, sondern für bestimmte Symptome bei Parkinson-Betroffenen konkrete evidenzbasierte Therapien (Therapien, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist) empfiehlt?
ParkinsonAKTIV (AKtivierende Therapien im Innovativen Versorgungsnetz) ist ein vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördertes Innovationsfondsprojekt, das genau hier ansetzt und für die Intensivierung einer zwischen den interdisziplinären Behandlern abgestimmten Versorgung von Parkinson-Betroffenen unter verstärktem Einsatz aktivierender Therapien steht.
Zentrales Element der interdisziplinären Vernetzung ist die im Rahmen des Projektes entwickelte Kommunikationsplattform JamesAKTIV, deren Namen an den Entdecker der Parkinson-Krankheit James Parkinson erinnern soll. Zentrales Element der Plattform sind sogenannte digitale Quickcards, auf denen die behandelnden Neurologen*innen dokumentieren, welche Symptome aktuell besonders behandlungsbedürftig sind. Diese Informationen werden an die Therapeuten*innen (z.B. Physiotherapie) über die Plattform weitergegeben, die dann evidenzbasierte Therapien für diese Symptome auswählen und die Betroffenen entsprechend behandeln. Zusätzlich können sich Neurologe*in und Therapeut*in bei Schwierigkeiten und Fragen unkompliziert über die Plattform austauschen.