Innovations­fondsprojekt
ParkinsonAKTIV

Worum geht es?

Nicht-medikamentöse Therapien – Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie – sind von großer Bedeutung in der Therapie des Morbus Parkinson, so werden z.B. durch Physiotherapie die gleichen Hirnregionen aktiviert wie durch dopaminerge Medikation. Aber ist jede Art der Physiotherapie gleichwertig? Was würde passieren, wenn man nicht nur allgemein „Physiotherapie“ oder „Ergotherapie“ verordnet, sondern für bestimmte Symptome bei Parkinson-Betroffenen konkrete evidenzbasierte Therapien (Therapien, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist) empfiehlt?

ParkinsonAKTIV (AKtivierende Therapien im Innovativen Versorgungsnetz) ist ein vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördertes Innovationsfondsprojekt, das genau hier ansetzt und für die Intensivierung einer zwischen den interdisziplinären Behandlern abgestimmten Versorgung von Parkinson-Betroffenen unter verstärktem Einsatz aktivierender Therapien steht.

Zentrales Element der interdisziplinären Vernetzung ist die im Rahmen des Projektes entwickelte Kommunikationsplattform JamesAKTIV, deren Namen an den Entdecker der Parkinson-Krankheit James Parkinson erinnern soll. Zentrales Element der Plattform sind sogenannte digitale Quickcards, auf denen die behandelnden Neurologen*innen dokumentieren, welche Symptome aktuell besonders behandlungsbedürftig sind. Diese Informationen werden an die Therapeuten*innen (z.B. Physiotherapie) über die Plattform weitergegeben, die dann evidenzbasierte Therapien für diese Symptome auswählen und die Betroffenen entsprechend behandeln. Zusätzlich können sich Neurologe*in und Therapeut*in bei Schwierigkeiten und Fragen unkompliziert über die Plattform austauschen.

Welche Ziele Wollen wir damit erreichen?

  • Förderung der Inanspruchnahme von aktivierenden Therapien als unerlässliche Komplementierung der medikamentösen Therapie
  • Individuellere patientenorientiertere Versorgung
  • Förderung eines intensiveren Austauschs der beteiligten Neurologen*innen und Therapeuten*innen

Ablauf und aktueller Stand

In unserer Region – dem Münsterland, dem Tecklenburger Land sowie der Stadt und dem Kreis Osnabrück – werden Betroffene im Rahmen des Projektes für 12 Monate durch die Neurologen*innen und Therapeuten*innen mithilfe der Plattform behandelt. Um herauszufinden, ob diese neue Versorgungsform zu einer besseren Versorgung führt und damit Vorteile für die Betroffenen hat, findet begleitend eine Studie statt.

Der Einschlusszeitraum in das Projekt ParkinsonAKTIV endete für Betroffene im Mai 2023. Seitdem können leider keine weiteren Betroffenen in das Projekt aufgenommen werden. Das langfristige Ziel des Projektes ist es allerdings, dass der Behandlungsansatz von ParkinsonAKTIV in die regelhafte Versorgung von Menschen mit Parkinson integriert wird.

Kontakt

Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich gerne
per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

gefördert durch:
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